Mit der Faszination des Schnapsbrennen’s wurde ich schon im zarten Kindesalter konfrontiert. Auf dem Bauernhof aufgewachsen, fuhr jährlich der Schnapsbrenner mit seiner fahrbaren Brennerei auf den Hof und brannte das im Herbst eingeschlagene Obst zu einem feinen Schnaps. Jedoch fesselte mich damals die dampfende und qualmende Maschine weit mehr als der edle Tropfen, der wie eine kleine Quelle stetig aus dem Röhrchen floss. Und festgesetzt hat sich auch der spezifische Geruch, eben der, den man nur riecht, wenn der Schnapsbrenner da ist. Ich hätte damals nicht gedacht, dass mich dieses Metier einmal so viel beschäftigt wie Heute. Aber eben, wohin einem das Leben treibt.
Seit 2005 bin ich nun ca. 4-6 Monate im Jahr mit meiner fahrbaren Brennerei auf der Stör im Glarnerland, in der March, Höfe und im Zürcher Oberland und brenne meiner geschätzten Kundschaft ihr eigenes Schnäpschen. Seit 2008 brenne ich auch für mich ausschliesslich Destillate aus Schweizer Obst und vermarkte sie zusammen mit meiner Frau Antoinette in unserem Laden in Mollis.
Im Gegensatz zu damals ist heute das Schnäpschen wichtiger als der Rauch und Qualm. Immer im Bestreben ein feines, aromareiches Destillat zu brennen, befasse ich mich laufend mit den neuesten Erkenntnissen in der Brenntechnik und auch in der Maischebehandlung. Und auch die Veredelung der Destillate zu „Alten“ oder auch Likören ist ein unerschöpfliches Gebiet. Das Faszinierende daran ist für mich die Erkenntnis, dass man damit nie fertig wird ...